Pflegestützpunkte

Die Diagnose eines Pflegefalls wirft viele Fragen auf: Kann die Versorgung zu Hause sichergestellt werden? Welche Unterstützung gibt es für pflegende Angehörige? Sind Tagespflege oder Kurzzeitpflege Optionen? Oder ist ein Umzug in ein Pflegeheim unumgänglich? In dieser oft emotionalen und dringlichen Situation bieten die bundesweiten Pflegestützpunkte eine wertvolle erste Anlaufstelle.

Ihr Kompass im Pflegefall Ihr Kompass im Pflegefall

Seit der Einführung des Pflegereformgesetzes im Jahr 2008 haben Pflegebedürftige und ihre Angehörigen das Recht auf eine kostenlose und unabhängige Beratung. Die Bundesländer hatten die Möglichkeit, zentrale Pflegestützpunkte einzurichten, um diesen Anspruch zu erfüllen.

Was leisten Pflegestützpunkte konkret? Was leisten Pflegestützpunkte konkret?

Pflegestützpunkte sind mehr als reine Informationsstellen zur Pflegefinanzierung. Sie bieten umfassende Hilfestellung bei allen Fragen rund um das Thema Pflege und vermitteln regionale Betreuungs- und Hilfsangebote.

Leistungsspektrum

  • Informationen und Beratung zu allen Pflegeleistungen der Kranken- und Pflegekassen (z.B. Pflegegrade, ambulante Pflege, teilstationäre Pflege, vollstationäre Pflege, Hilfsmittel, Wohnraumanpassung)

  • Unterstützung bei Anträgen an die Pflege- und Krankenkassen sowie andere Sozialleistungsträger

  • Vermittlung von passenden Angeboten wie ambulante Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen, Kurzzeitpflegeplätze, Selbsthilfegruppen, ehrenamtliche Helfer und Wohnberatungsstellen in Ihrer Region

  • Beratung zu Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige

  • Hinweise zuRechten und Pflichten von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen

  • Netzwerkbildung und Koordination der verschiedenen Akteure im Pflegesystem vor Ort

Regionale Verteilung Regionale Verteilung

Die Dichte der Pflegestützpunkte variiert von Bundesland zu Bundesland. Während Rheinland-Pfalz eine sehr gute Abdeckung aufweist, sind es in anderen Bundesländern weniger. Niedersachsen beispielsweise hatte im genannten Zeitraum deutlich weniger Stützpunkte. Sachsen und Sachsen-Anhalt verfolgen einen anderen Ansatz und setzen auf ein dezentrales Netzwerk von Beratungsstellen bei Kommunen und Krankenkassen. Es empfiehlt sich daher, sich über die spezifischen Angebote in Ihrem Bundesland zu informieren.

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Tipp: Gut vorbereiten vor dem Erstgespräch

Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor und informieren Sie sich vor dem Erstgespräch mit einem Pflegeberater über die unterschiedlichen Möglichkeiten im Pflegefall und die Pflegefinanzierung. Machen Sie eine Liste mit Punkten, die Sie klären möchten und nehmen Sie Dokumente wie das Pflegetagebuch mit. Der Pflegeberater kann bei komplexen Fällen auch nach Hause kommen. Der Berater sollte die Situation des Pflegefalls möglichst genau erfassen und erklären welche Möglichkeiten es gibt. Über die verschiedenen Ansprüche, Dienste und Einrichtungen sollte umfassend aufgeklärt werden. Der Berater darf hierbei keine Empfehlungen geben, sondern einen vollständigen Überblick der gewünschten Einrichtungen aus der Region geben.