Seniorenbegleiter: Steigerung der Lebensqualität im Alter

Viele Senioren wünschen sich, so lange es geht, ein selbstbestimmtes Leben. Ins Seniorenheim möchten die meisten Senioren nur, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Am besten wäre es in gewohnter Umgebung in der eigenen Wohnung zu leben.

Doch mit steigendem Alter gibt es immer mehr Dinge, für die Hilfe benötigt wird. Die Lösung: ein Seniorenbegleiter. Wohnen im Alter erklärt in diesem Ratgeber wofür ein Seniorenbegleiter, welcher auch Seniorenassistent genannt wird, gebraucht wird.

Wozu wird ein Seniorenbegleiter benötigt? Wozu wird ein Seniorenbegleiter benötigt?

Senioren scheuen sich fast immer davor Hilfe anzunehmen. Wer Hilfe braucht ist schwach – zumindest ist dies der älteren Generation in ihrer Jugend eingebläut worden. Es kostet schon eine immense Überzeugungskraft, seinem Vater oder seiner Mutter eine Dienstleistung wie Hausnotruf, Essen auf Rädern etc., zukommen zu lassen. Wenn sie es allerdings dann eine Zeit lang genutzt haben, sind sie froh und voll des Lobes darüber.

Für das Einkaufen von Getränken und sonstigen Lebensmitteln, findet sich meistens auch ein Verwandter oder Nachbar um den meist geringen Bedarf zu schultern. Doch mit der Idee einen Helfer fürs Anziehen oder für die tägliche Wäsche zu suchen, braucht erst gar nicht angefangen zu werden. Denn ein Pflegefall will der Senior nicht werden und folglich auch nicht wie einer behandelt werden.

Dennoch ziehen sich viele Senioren immer mehr zurück, bis sie schließlich ihre Wohnung gar nicht mehr verlassen. Und dann kommt etwas, das schlimmer ist als Knieschmerzen, Rückenprobleme oder Haarausfall: Die Einsamkeit. Doch genau dann schafft der Seniorenbegleiter Abhilfe. Er beugt dem sozialen Rückzug und der Einsamkeit vor.

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Was ist ein Seniorenbegleiter?

Ein Seniorenbegleiter ist der Gesprächspartner und Begleiter für Senioren. Er wird auch Seniorenassistenz genannt und ist sozusagen der Butler und persönliche Sekretär, der zuhört, kleine Hilfestellungen anbietet und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wieder herstellt oder sichert.

Aufgaben eines Seniorenbegleiters Aufgaben eines Seniorenbegleiters

Der Seniorenbegleiter als Gesprächspartner und Psychologe Gesprächspartner und Psychologe

Ein Seniorenbegleiter oder Seniorenassistent erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Er ist Ansprechpartner bei Fragen und aktiver Zuhörer für alle Themen die den Senioren beschäftigen, oder beschäftigt haben, dazu gehört auch die Vergangenheitsbewältigung. Dabei wird er die nicht so schönen Kapitel im Leben der Senioren, mit dem nötigen Respekt behandeln, aber immer versuchen, positive Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen und überwiegen zu lassen. Durch ehrliches und interessiertes Nachfragen mit Fingerspitzengefühl wird dabei auch die geistige Flexibilität trainiert.

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Informationstellen

Johanniter, Caritas und Co, Gemeinde, Kirche und die Krankenkasse sind guten Anlaufstellen, um Informationen über Seniorenbegleiter zu erhalten.

Der Seniorenbegleiter als Sachbearbeiter und Berater Sachbearbeiter und Berater

Der Seniorenbegleiter hilft kompetent bei allen Fragen die im Zusammenhang mit Behörden und Verträgen auftreten. Geht es um amtliche Dinge, Rentenbescheide oder Steuererklärung etc. wird der Seniorenbegleiter kompetent helfen und bei eventuellem Nichtwissen, richtige Auskünfte bei den entsprechenden Stellen erfragen und dem Senioren mitteilen.

Ebenso wird der Seniorenbegleiter für Fragen zur Patientenverfügung, bezüglich des Testaments, bei Pflegethemen oder gar für Erbschaftsfragen dem Senioren beratend zur Seite stehen. Aber auch bei allen Dingen rund um Verträge, sei es Lebensversicherungen, Kaufverträge oder auch Telefontarifen und Internetanbieter, ist es das Ziel des Seniorenbegleiters, einen optimalen Umstand für den Senioren herzustellen.

Selbstverständlich begleitet er auch bei Einkäufen und steht mit Tipps und Beratung zur Seite. Natürlich nur, wenn er gefragt wird, oder wenn etwas zum Nachteil des Senioren wäre. Oberstes Ziel ist dabei jedweden möglichen Schaden oder Nachteil für den Senioren abzuwenden.

Der Seniorenbegleiter als Partner und Weggefährte Partner und Weggefährte

Wie es der Name schon verrät, begleitet der Seniorenbegleiter Senioren. Beim Einkaufen wie bei Arztbesuchen, zum Friseur und zur Fußpflegerin, ins Kino oder ins Restaurant. Oder einfach nur mal zu einem kurzen Spaziergang, oder zum Zeitungskiosk. Wenn es nötig sein sollte, wird der Seniorenbegleiter fachkundige Hilfe bei eventuellen Notfällen und in Krisen vermitteln oder in einer Nachtbereitschaft da sein.

Als guter Partner wird der Seniorenbegleiter mit dem Senioren zusammen Geburtstagsfeste, Reisen und Ausflüge planen. Darüber hinaus wird er ständig passende Freizeit Tipps und Bewegungsangebote vorschlagen.

Wer kann Seniorenbegleiter werden? Wer kann Seniorenbegleiter werden?

Prinzipiell kann jeder Seniorenbegleiter werden. Und da die Berufsbezeichnung Seniorenbegleiter gesetzlich nicht geschützt ist, kann sich auch jeder so nennen. Nur muss sich jeder hinterfragen, ob er auch die nötige hohe, soziale Kompetenz aufweisen kann und ob er diese äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit fehlerfrei und mit reinstem Gewissen ausüben kann.

Fachkräfte, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, finden Qualifizierungsmaßnahmen nach § 43b (vormals § 87 b) sowie § 45 a und b nach SGB XI und lassen sich beispielsweise durch die Johanniter und die Caritas ausbilden, oder besuchen ein acht Monate dauerndes Studium der IBB-Weiterbildung zur Betreuungskraft. Um auf dem neuesten Stand aktueller Erkenntnisse zu sein, ist jede Betreuungskraft nach § 43b SGB XI gesetzlich verpflichtet, einmal jährlich an einer zweitägigen Fortbildung teilzunehmen.

Jeder, der Interesse hat als Seniorenbegleiter Gutes zu tun, sollte sich deshalb bei allen sozialen Stellen informieren und auch im Internet nach nahegelegenen Möglichkeiten suchen. Finanzielle Förderung in Form eines Bildungsgutscheins für Fortbildungen beim IBB bietet die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die deutsche Rentenversicherung an.

Ausbildug zum Seniorenbegleiter Ausbildug zum Seniorenbegleiter

Die Ausbildung zum Seniorenbegleiter ist kostenlos und findet meistens an der örtlichen Volkshochschule in Verbindung mit der Familienbildungsstätte statt. Die eigentliche Bezeichnung für diese Ausbildung ist die zum "Seniorenassistent/in", jedoch hat sich der Begriff des Seniorenbegleiters in der Gesellschaft etabliert. Am Ende wird ein Zertifikat ausgehändigt, das dazu berechtigt, als Seniorenbegleiter tätig zu sein. In mehreren Modulen werden unter anderem Inhalte zu folgenden Themen vermittelt:

  • Alt werden in unserer Gesellschaft

  • Altersmedizin

  • Gesprächsführung und Kommunikation

  • Strukturierung und Aktivierung im täglichen Leben

  • Praktische Hilfen

  • Lokale Strukturen und Netzwerke

  • Rechtliche Grundlagen

  • Altengerechtes Wohnen und altengerechte Hilfsmittel

Seniorenbegleiter können selbst aussuchen, wem sie Gesellschaft leisten möchten. Möglich ist auch die Vermittlung von Senioren durch eine Koordinationsstelle der Stadt. Hier sollte angegeben werden, in welchem Umfang der Begleiter tätig werden will und an welchen Tagen er oder sie zur Verfügung steht.

Anfänger sollten zu Beginn nicht zu viele Begleitungssuchende annehmen, sondern erst mit einem Senior beginnen. Außerdem ist es empfehlenswert, sich einer Supervisionsgruppe anzuschließen, in der sich mit anderen Seniorenbegleitern ausgetauscht werden kann. Dort profitiert der Neuling von den Erfahrungen anderer und kann Probleme besprechen.

Kosten und Finanzierung eines Seniorenbegleiters Kosten und Finanzierung eines Seniorenbegleiters

Sollte die Hilfe eines Seniorenbegleiters in Anspruch genommen werden, muss bei gewerblich tätigen Seniorenbegleiter mit 20 bis 30 EUR pro Stunde gerechnet werden. Wer noch keinem Pflegegrad zugeteilt ist, muss die Leistungen persönlich bezahlen.

Ehrenamtliche Seniorenbegleiter bekommen eine geringe Aufwandspauschale oder erbringen die Leistungen völlig kostenlos. Wer Pflegegrad 1 zugeteilt ist, hat einen Anspruch auf Betreuungs- und Entlastungsleistungen und erhält aus der Pflegekasse 125 EUR monatlich.

Einstellen eines Seniorenbegleiters Einstellen eines Seniorenbegleiters

Es ist geschickt, mehrere Angebote einzuholen und einen Preisvergleich zu machen. Vor allem auf die Qualität kommt es an. Sind die Seniorenbegleiter geschult oder haben relevante Qualifikationen erworben, ist dies ein gutes Zeichen.

Das wichtigste Kriterium ist allerdings die Sympathie. Besteht eine Harmonie zwischen Seniorenbegleiter und dem Senior und ähnliche Voraussetzungen wie Interessen, sind gegeben, so ist freundaschaftlicheres Verhältnis möglich. Die Zeit, die zusammen verbracht wird, ist so für beide Parteien von höherer Qualität.

Werden diese Punkte beachtet und genug Zeit bei der Suche nach dem idealen Seniorenbegleiter eingeräumt, wird die Lebensqualität eines Senioren immens gesteigert.

Vorteile einer Seniorenassistenz / eines Seniorenbegleiters Vorteile

Die Unterstützung einer Seniorenassistenz ermöglicht älteren Menschen:

  • Ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu führen.

  • Die Heimunterbringung zu vermeiden oder hinauszuzögern.

  • Die Lebensqualität zu fördern und zu erhalten.

Stundenweise Betreuung finden Seniorenbetreuung
Pflegeexperte Florian Seybecke

Pflegeexperte Florian Seybecke

Fachliche Expertise

  • Schulungsbeauftragter und Dozent

  • Fachkoordinator für neurologische Langzeitrehabilitation

  • Pflegedienstleitung und Schulungsbeauftragter

  • Fachkraft in der außerklinischen Intensivpflege

  • Ausbildung zum examinierten Altenpfleger

Xing-Profil

Pflegeexperte bei Wohnen im Alter

unterkunft 24h pflege

Unterbringung und Verpflegung von 24-Stunden-Pflegekräften

In den späteren Jahren des Lebens ist es unser Ziel, die Lebensqualität zu bewahren und sicherzustellen, dass unsere Liebsten die bestmögliche Pflege erhalten. Eine großartige Möglichkeit bietet hier die 24-h-Betreuung. Die Auswahl und Unterbringung von 24-Stunden-Pflegekräften spielen dabei eine entscheidende Rolle.

fahrdienst für senioren

Fahr- und Begleitdienste für Senioren

Fahrdienste werden sowohl von privaten Firmen als auch von karitativen Einrichtungen betrieben und tragen dazu bei, dass pflegebedürftige oder schwerbehinderte Menschen mobil bleiben, auch wenn sie kein Fahrzeug führen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.

haushaltshilfe bei der krankenkasse beantragen

Haushaltshilfe für Senioren und Pflegebedürftige bei der Krankenkasse beantragen

Im Falle einer längeren Unfähigkeit den Haushalt alleine bewältigen zu können, etwa nach langer Krankheit oder durch einen Kuraufenthalt, kann für diesen Zeitraum eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen werden, deren Kosten großteils von der Krankenkasse übernommen werden.

Sicher zu Hause: Der Hausnotruf

Der Wunsch in der vertrauten Umgebung zu bleiben ist auch bei Pflege- oder Betreuungsbedürftigkeit verständlich, aber nur möglich, wenn der Betroffene im medizinischen Notfall mit Sicherheit schnelle Hilfe vor Ort erhält.

Ambulante Hilfsdienste für die häusliche Pflege

Ambulante Hilfsdienste für die häusliche Pflege

Selbst organisierter Nachbarschafthilfe, ehrenamtliche Pflegebegeleiter oder professionelle Helfer sind nur einige der möglichen Optionen, um Menschen zu entlasten, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen.

pflegevertrag mit pflegedienst

Pflegevertrag mit Pflegedienst

Ein Pflegevertrag ist schriftlich zu fixieren und muss eine ausführliche Beschreibung aller Leistungen sowie Vergütungsregeln enthalten, Leistungsnachweise müssen zudem nachvollziehbar sein und außerdem hat eine tägliche Pflegedokumentation zu erfolgen.