Gesundheitsvorsorge: Vorsorgeuntersuchungen für Senioren
Für Senioren sind Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. Im Alter wird der Körper immer schwächer und anfälliger. Es ist daher besonders wichtig, dass Erkrankungen und belastende Veränderungen frühzeitig erkannt werden oder im Vorfeld ausgeschlossen werden.
Gesetzlich Versicherte können sich alle zwei Jahre beim Hausarzt gründlich durchchecken lassen. Hierbei werden vor allem Nieren, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-Funktionen untersucht. Da Vorsorgeuntersuchungen im gesamten Leben Sinn machen, erklärt Wohnen im Alter worauf besonders Senioren zu achten haben.
Was ist eine Vorsorgeuntersuchung? Was ist eine Vorsorgeuntersuchung?
In jedem Lebensabschnit können schwere Erkrankungen auftreten. Damit Erkrankungen in einem möglichst frühen Stadium erkannt werden können, bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten Früherkennungs- oder Vorsorgeuntersuchungen an. Die Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten sind oftmals besser, wenn eine Krankheit zu einem frühen Zeitpunkt erkannt wird.
Im Alter ist die Vorsorge eines der wichtigsten Themen. Mitunter fällt es aber schwer, über dieses Thema nachzudenken und zu sprechen. Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten richten sich grundsätzlich an augenscheinlich gesunde und beschwerdefreie Personen. Doch die meisten Menschen gehen erst bei Beschwerden zu einem Arzt.
Aus diesem und weiteren Gründen wird die Vorsorgeuntersuchung oftmals aufgeschoben. Doch Vorsorge bedeutet Verantwortung zu übernehmen – für sich und das eigene Leben. Um eine hohe Lebensqualität und einen angenehmen Lebensabend genießen zu können, sollten präventive Maßnahmen unbedingt wahrgenommen werden.
Genauigkeit
Jeder sollte sich bewusst sein, dass Vorsorgeuntersuchungen nicht zu 100 Prozent genau sind.
Vorsorge-Angebote wahrnehmen Vorsorge-Angebote wahrnehmen
Bereits im Kindesalter werden von der Krankenkasse Vorsorgeuntersuchungen angeboten, die eventuelle Erkrankungen oder Beschwerden rechtzeitig anzeigen. Viele Erwachsene gehen eher seltener zum Hausarzt, wenn keine akute Erkrankung vorliegt.
Jedoch haben gesetzlich versicherte Personen derzeit alle 3 Jahre Anspruch auf Leistungen zur Früherkennung (dem sog. "Check-up") von Herz-Kreislauf-, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus, sowie von bestimmten Krebserkrankungen.
Mit Hilfe eines EKGs wird die Leistung des Herzens, der Kreislauf durch ein Blutdruckmessgerät und alle anderen Organe durch Urin- oder Blutproben sowie mit Ultraschallaufnahmen gründlich untersucht.
Sollten alle wichtigen Vitalfunktionen eines Senioren in Ordnung sein, dann reduziert sich automatisch das Risiko für eine chronische Erkrankung. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Senioren alle Vorsorgeangebote wahrnehmen. Wenn bereits eine oder mehrere Erkrankungen bekannt sind, dann ist eine regelmäßige Untersuchung durch den Haus- oder Facharzt ein Muss.
Krankenkasse
Seit dem 1. Januar 2008 sind die Krankenkassen verpflichtet, ihre Versicherten zu Beginn eines Kalenderjahres über Früherkennungsmaßnahmen zu informieren. Wenn regelmäßig an den Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen wird, kann die Krankenkasse dafür einen Bonus gewähren.
Hautkrebs Früherkennungen sind besonders wichtig Hautkrebs Früherkennungen
Bei Senioren ist die Überprüfung der gesamten Hautfläche sehr wichtig. Je älter ein Mensch ist, umso mehr Sonnenstrahlen war die Haut UV-Strahlung ausgesetzt. Dadurch erhöht sich automatisch das Risiko für eine schwere Hautkrebserkrankung.
Die Haut ist bei einem Menschen das größte Organ. Daher muss sie besonders sorgfältig behandelt werden. Eine regelmäßige Untersuchung durch einen Hautarzt ist für jeden Menschen sehr wichtig. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt alle zwei Jahre die Kosten.
Eine Früherkennung sollte ernst genommen werden und ist besonders für die Menschen ratsam, die viele Altersflecke und Muttermale haben oder sich in ihrem Leben sehr häufig in der prallen Sonne aufhalten oder aufgehalten haben.
Senioren, die über viele Jahre ausgiebige Sonnenbäder genossen haben und sich hierbei einen Sonnenbrand zugezogen haben, sind besonders Hautkrebs gefährdet. Im frühen Stadium lässt sich Hautkrebs noch behandeln. Anders sieht es aus, wenn der Krebs bereits auf einige wichtige Organe gestreut ist.
Besondere Vorsorgeuntersuchungen für Frauen Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

Mammographie
Neben den klassischen Vorsorgeuntersuchungen für ältere Menschen gehören auch spezielle Krebs-Früherkennungen. Bei älteren Frauen handelt es sich um eine Mammographie und das regelmäßige Abtasten der Achseln und beider Brüste. Die Eierstöcke und die Gebärmutter sollten am besten per Ultraschall untersucht werden.
Bei allen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 sollte alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening durchgeführt werden. Die Untersuchung umfasst neben einem Beratungsgespräch das Röntgen beider Brüste und anschließende Doppelbefundung der Röntgenaufnahmen durch zwei unabhängige Untersucher. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ist in diesem Alterszeitraum besonders hoch. Durch eine Mammografie in einer zentrierten zertifizierten Einrichtung können auch nicht tastbare Knoten entdeckt werden. Es erfolgt eine schriftliche Einladung zu Ihnen nach Hause.
Zusätzlich sollte bei den Seniorinnen auch zu Hause die Brust regelmäßig abgetastet werden. Bei einer Veränderung sollte die Seniorin direkt einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren.
Ab dem Jahr 2020 werden gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren alle 5 Jahre von ihren Krankenkassen angeschrieben und über die Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung informiert. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen können Frauen auch über das 65. Lebensjahr hinaus in Anspruch nehmen. Alle Frauen haben ab dem Alter von 20 Jahren neben den genannten Tests zudem Anspruch auf eine jährliche klinische Untersuchung.
Darmspiegelung
Des Weiteren wird gesetzlich Krankenversicherten ab dem 50. Lebensjahr eine jährliche Früherkennungsuntersuchung auf Dickdarmkrebs beim Gastroenterologen empfohlen. Der Arzt tastet dabei die unteren Abschnitte des Darms auf Verhärtungen oder ähnliche Veränderungen ab und untersucht den Stuhl auf nicht sichtbares Blut.
Vom 55. Lebensjahr an haben Versicherte die Wahl zwischen zwei Angeboten. Sie können entweder eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchführen lassen, bei der der gesamte Dickdarm mithilfe eines kleinen Spiegels untersucht wird. Oder sie können alternativ alle zwei Jahre eine Untersuchung auf nicht sichtbares Blut im Stuhl durchführen.
Bei der Darmspiegelung werden verdächtige Bereiche, z.B. gutartige Schleimhautpolypen, aus denen sich später Krebs entwickeln kann, sofort entfernt. Nach zehn Jahren, so die Empfehlung, sollte diese Untersuchung wiederholt werden. Sie dauert zirka 20 Minuten und wird in leichtem Dämmerschlaf durchgeführt.
Besondere Vorsorgeuntersuchungen für Männer Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Prostata-Untersuchung
Auch für Männer sind besondere Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. Das Abtasten und die Inspektion der äußeren Geschlechtsorgane, der Lymphknoten und der Prostata sollten regelmäßig ab dem 45. Lebensjahr (bei familiärer Vorbelastung bereits ab 40 Jahren) durchgeführt werden. Die ideale Anlaufstation hierfür, ist der Urologe.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jedes Jahr mehr als 50.000 Männer neu an Prostatakrebs. Erschreckend ist, dass das kostenlose Angebot der Krankenkassen weniger als von jedem fünften Mann wahrgenommen wird.
Dies ist fatal, da bei einem früh erkannten Prostatakrebs gute Heilungschancen bestehen. Wird der Krebs zu spät erkannt und befinden sich bereits Metastasen im Becken und der Wirbelsäule, so kann die Erkrankung nicht mehr geheilt werden.
Bauchaortenaneurysmen
Ab 65 Jahre einmalige Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader auf mögliche Veränderungen. Diese treten häufig bei Männern auf und können, früh erkannt, gut behandelt werden.
Darmspiegelung
Eine Dickdarm- und Rektumuntersuchung wird ab einem Alter von 50 bis 65 Jahren alle 5 Jahre zur Darmkrebsfrüherkennung empfohlen. Ab 50 Jahre kann eine Früherkennungs-Darmspiegelung, die einmal frühestens nach 10 Jahren wiederholt werden kann, in Anspruch genommen werden. Alternativ zur Darmspiegelung können Männer ab 55 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhlbluttest durchführen. Wenn eine erste Darmspiegelung zur Früherkennung erst ab einem Alter von 65 Jahren erfolgt, haben sie kostenfreien Anspruch darauf. Auch wenn viele Männer eine Vorsorge meiden, kann eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung einer möglichen Erkrankung sinnvoll sein. Eine Krebsvorsorge hat das Ziel, eventuelle Tumore möglichst in einem frühen Stadien ihrer Entwicklung zu entdecken. Umso früher der Krebs entdeckt und entsprechend behandelt wird, umso schonender ist die Behandlung und größer die Heilungschance.
Impfungen Impfungen nicht vergessen

Vorsorgeuntersuchungen lohnen sich in jedem Alter. Sehr wichtig sind auch Schutzimpfungen. Gerade ältere Menschen denken nicht immer daran, dass eine Impfung nicht nur vor einer weiten Reise zu beachten ist.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass durch eine altersbedingte Abnahme der Funktion des Immunsystems, der Körper nicht mehr ausreichend gegen schwere Erkrankungen geschützt ist. Viele Senioren haben ein schlechteres Immunsystem als junge Menschen und sollten daher zum Beispiel den jährlichen Grippeschutz auffrischen.
Gleichzeitig könnten sie bei einer Erkrankung andere Menschen im Umfeld anstecken. Schließlich werden Krankheitserreger auch übertragen, wenn sich die Symptome der Krankheit im eigenen Körper noch gar nicht entwickelt haben.
Pneumokokken
Ab einem Alter von 60 Jahren wird eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. Abhängig vom Gesundheitszustand sollte nach sechs Jahren eine Auffrischung erfolgen. Die Impfung minimiert das Risiko zu erkranken oder Komplikationen zu verringern.
Die Pneumokokken-Bakterien halten sich im Mund-Nasen-Raum auf. Sie können auch bei gesunden Menschen vorhanden sein, ohne dass diese erkranken. Trotzdem können sie Überträger sein und somit andere Menschen anstecken. Die Ursache, dass manch einer an den Bakterien erkrankt und andere nicht, ist noch nicht erforscht. Jedoch erkranken Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen erkranken häufiger an zum Beispiel Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Lungenentzündung. Die Pneumokokken können mit Antibiotikabehandelt werden, jedoch nehmen Resistenzen zu, sodass eine Behandlung evtl. nicht ausreichend wirkt. Somit ist nach individuellem Risiko, in Absprache mit den Ärzten, zu entscheiden, ob eine Impfung sinnvoll sein kann.
Weitere Vorsorgeuntersuchen Weitere Vorsorgeuntersuchen
Wer mit allen Sinnen seinen Ruhestand genießen möchte, der sollte auch regelmäßig den Augen-, Zahn- und Ohrenarzt auf
suchen. Ein zunehmender Hörverlust ist ein typisches Altersleiden, welches durch ein Hörgerät ausgeglichen werden kann. Somit kann uneingeschränkt am sozialen Leben teilgenommen werden.
Auch eine Sehhilfe kann dafür sorgen, die geistige Fitness fördern und somit das Risiko für Demenz verringern. Zu diesem Schluss sind Forscher des US-National Institutes of Aging gekommen. Auch Grüner und Grauer Star sind weit verbreitete Augenerkrankungen, die bei einer regelmäßigen Vorsorge früh erkannt und in der Regel recht unkompliziert behandelt werden können.
Die zahnärztliche Vorsorge, die idealerweise halbjährlich stattfinden sollte, ist ebenfalls zu beachten. Eine gute Mundhygiene und eine regelmäßige Reinigung können helfen, das Gebiss lange jung und die eigenen Zähne als Grundlage zu erhalten.
Sport als Vorsorge Sport: eine gute Vorsorge

Sport ist zwar keine Vorsorgeuntersuchung per se, dennoch eine tragende Säule der individuellen Gesundheitsvorsorge. Die hervorragende Wirkung ist hinlänglich belegt. Sportliche Aktivität schafft Befriedigung, ein gutes Körpergefühl, schützt vor diversen Krankheiten und wirkt antidepressiv.
Es gibt viele gute Gründe, auch in fortgeschrittenem Alter damit zu starten. Wer länger pausiert hat oder chronisch krank ist, sollte zuvor allerdings seinen Arzt fragen, welche Sportarten infrage kommen und welches Pensum verträglich erscheint.
Sportliche Angebote gibt es vielfältige, sie bieten Senioren neben dem gesundheitlichen Aspekt die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und auch mental fit zu bleiben. Wichtig ist es, die richtige Sportart zu wählen, die den Körper nicht zu sehr belastet.
Wandern und Walken ist gut für die Ausdauer und belastet im Gegensatz zum Jogging die Knochen nicht so stark. Dies trifft auch für Wassergymnastik zu, welches ein gutes Kreislauftraining ist. Neben diesen gibt es aber noch zahlreiche weitere Angebote wie Gymnastik, Thai Chi oder Yoga. Welche Sportart am besten ist, sollte von jedem selber und durch Rücksprache mit dem Hausarzt entschieden werden.

Evelyn Larisch
💼 BERUF
Pflegeexpertin Schwerpunkt Palliative Care
Beratung Pflegefragen und -probleme
Pflegewissenschaftliches Arbeiten und Transfer in die Praxis
Fortbildungen
Gesundheitliche Versorgungsplanung
Projektarbeiten Convivo Unternehmensgruppe, Bremen
Palliativpflegefachkraft MediAcion, Achim
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin Bremer Krankenpflegeschule.
🎓 STUDIUM
Abschluss Master of Arts Public Health/Pflegewissenschaft
Schwerpunkt Pflegewissenschaft.
Medizinisches Denken in der Versorgung
Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement
Gesundheitsökonomie
Pflegeforschung
Universität Bremen
Titel der Masterarbeit: Evidence-based Nursing im Krankenhaus Mitarbeiter- und Expertenbefragungen für eine erfolgreiche Implementierung von Pflegeforschung in die Praxis.
Abschluss Bachelor of Arts Pflegewissenschaft
Interventionen
Evaluation und Qualitätssicherung
Wissenschaftliches Arbeiten Universität Bremen