Unterschied von Demenz und Depression

Depressionen und Demenz gehen oft gemeinsam einher. Häufig werden die beiden Krankheiten aber auch verwechselt.

Gerade die Frontotemporale Demenz weist viele Ähnlichkeiten mit einer Depression auf. Dabei ist es vor allem im Fall einer beginnenden Demenz Erkrankung wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen, sodass eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann.

Nur so können die Symptome gemildert und der Krankheitsverlauf verzögert werden.

Wie aber kann man eine Depression von einer Demenz unterscheiden?

Probleme bei falscher Behandlung von Depression und Demenz Probleme bei falscher Behandlung von Depression und Demenz

Depressionen und Demenzen, vor allem die Frontotemporale Demenz (FTD), zeigen oft ähnliche Symptome, da sich bei der FTD zuerst das soziale Verhalten ändert. Hier kann es zu Apathie, Desinteresse und Lustlosigkeit beim Betroffenen kommen - Störungen, die auch auf eine Depression hinweisen können. Da die FTD auch schon bei jungen Menschen auftritt, ist es wichtig, eine korrekte Diagnose zu erhalten, um eine passende Behandlung einzuleiten. Werden die Krankheiten falsch therapiert, könnte dies bei einer Depression fatale Folgen haben.

Symptome bei Depressionen Symptome bei Depressionen

Tiefe Niedergeschlagenheit, Antriebsschwäche, Desinteresse an allen Dingen des Alltags – das sind typische Symptome für eine Depression. Auch Unruhe, Nervosität oder Aggressionen können auf diese Erkrankung hindeuten. Sie tritt plötzlich sowie heftig auf und veranlasst den Betroffenen, möglichst schnell zum Arzt zu gehen. Oft kommen Probleme mit dem Langzeitgedächtnis und körperliche Störungen dazu. Mit einer Therapie lassen sich viele Depressionen lindern, sodass die Beschwerden wieder nachlassen.

Unterschied zur Demenz Unterschied zur Demenz

Bei Demenzkranken unterscheiden sich der Verlauf der Krankheit und der Umgang damit von einer Depression, indem sich die Symptome langsam aufbauen und von Betroffenen nicht als Krankheit erkannt werden. Sie weigern sich daher, sich von einem Facharzt der Neurologie behandeln zu lassen. Demenzkranke leiden im Gegensatz zu depressiven Menschen unter einem mangelhaften Kurzzeitgedächtnis. Demenz kann zwar nicht geheilt werden, allerdings kann eine gezielte Behandlung die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verzögern.

DepressionDemenz
✔ Niedergeschlagenheit ✔ Langsamer Aufbau von Symptomen
✔ Antriebsschwäche ✔ Mangelhaftes Kurzzeitgedächtnis
✔ Desinteresse ✔ Orientierungsschwierigkeiten
✔ Unruhe /Nervosität ✔ Veränderungen der Persönlichkeit
✔ Aggression ✔ Störungen des Denk- und Urteilsvermögens

Gleichzeitig Demenz und Depression? Gleichzeitig Demenz und Depression?

Es hat sich gezeigt, dass etwa die Hälfte aller Demenz-Patienten auch an Depressionen leidet. Die Ursachen liegen zum Teil in organischen Veränderungen, aber auch an der Demenzerkrankung. Die Betroffenen bemerken gerade zu Beginn der Demenz, wie ihre nachlassenden kognitiven Fähigkeiten sie weiter einschränken und damit auch ihre Selbstständigkeit beeinträchtigen. Die Tatsache, dass Demenz nicht heilbar ist, löst bei vielen Traurigkeit und Mutlosigkeit aus.

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Hinweis

Demenz ist zwar nicht heilbar, kann aber bei gezielter Therapie gut behandelt werden. So können Symptome gemildert und der Krankheitsverlauf verzögert werden. Insgesamt gewinnen Betroffene bei einer passenden Behandlung Lebensqualität.

Eine Behandlung der depressiven Symptome ist daher ein wichtiger Bestandteil der gesamten Demenztherapie. Neueste Studien zeigen ein erhöhtes Risiko, an einer gefäßbedingten Demenz zu erkranken, wenn zuvor depressive Phasen erlebt werden, vor allem nach dem 50. Lebensjahr. Hier kann man mit einer antidepressiven Therapie vorbeugen.

Auch wenn Depressionen und Demenz häufig ähnliche Symptome haben, gibt es feine Unterschiede, die die Krankheiten von einander unterscheiden.

Frühzeitig die richtige Diagnose zu stellen, ist in beiden Fällen sehr wichtig. Vor allem im Fall der Demenz zählt jeder Tag. Denn je früher eine gezielte Behandlung eingeleitet wird, umso eher können die Beeinträchtigungen für den Betroffenen reduziert und der Krankheitsverlauf gemildert werden. Doch auch bei der Depression ist eine richtige Diagnose nötig, um den betroffenen Senioren schnell helfen zu können.

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