Diagnose Demenz - Wo Rat und Hilfe finden?

Die Diagnose Demenz ist für viele Familien ein Grund zur Sorge.

Ist sie aber erst einmal gestellt, müssen sowohl Betroffene als auch Angehörige damit klarkommen, dass die nächsten Jahre nicht ganz so verlaufen werden wie geplant.

Oft fällt es sehr schwer, die neue Situation zu akzeptieren und mit der Diagnose umzugehen. Doch niemand ist mit einer solchen Diagnose allein.

Wie geht man als Familie mit einer solchen Diagnose um? Wo können sowohl Betroffene als auch Angehörige Hilfe und Unterstützung finden?

Wohnen-im-Alter hat die wichtigsten Informationen und Anlaufstellen zusammengefasst.

Umgang mit der Diagnose Umgang mit der Diagnose

Völlig überraschend wird die Diagnose Demenz nicht immer sein, denn vermutlich werden diverse Symptome Auslöser für den Arztbesuch sein. Dennoch ist es ein Schock, wenn sich die Diagnose bestätigt.

Die meisten Demenzen lassen sich bis auf die sekundäre Demenz nicht heilen. Der Verlauf der Krankheit kann jedoch mithilfe von Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamenten und vielen anderen Maßnahmen hinausgeschoben und Symptome gelindert werden.

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Tipp

Demenz ist in der Regel nicht heilbar. Durch eine gezielte Therapie kann allerdings Lebensqualität zurückgewonnen werden, indem Symptome gelindert und der Krankheitsverlauf verzögert wird.

In den ersten Jahren können Demenzkranke den Alltag und Ihre Hobbys beibehalten und sollten versuchen, diese bewusst zu genießen. Die erste Phase der Demenz ist auch die Zeit, in der gemeinsam mit Ihrer Familie oder einem Partner geplant werden sollte, wie das Leben des betroffenen Seniors weiter verlaufen soll, wenn er selbst keine Entscheidungen mehr treffen kann.

Mag der Demenzkranke nicht über seine Krankheit sprechen, sollten Angehörige es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen. Manchmal braucht es viel Geduld, bis der Betroffene seine Krankheit akzeptieren kann.

Unterstützung finden Unterstützung finden

Neben einer medikamentösen Unterstützung finden an Demenz erkrankte Senioren in etlichen Therapieformen weitere Möglichkeiten, besser mit der Erkrankung umzugehen und Ihre vorhandenen Fähigkeiten so lange wie möglich beizubehalten. Ob Ergotherapie, Musiktherapie, Verhaltenstherapie, kognitives Training oder Autobiografisches Arbeit: All diese Maßnahmen können Ihnen helfen, den Alltag leichter zu gestalten.

Hilfreich sind auch Selbsthilfegruppen, in denen ein Austausch mit anderen Betroffenen stattfinden kann. Sicher können sich die Senioren in diesem Rahmen gegenseitig Tipps geben, um verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden. Zudem werden fühlen viele Betroffene sich in einer Gruppe mit anderen Erkrankten weniger allein mit Ihrer Krankheit.

Auch die Angehörigen haben mehrere Möglichkeiten, von anderen beraten oder unterstützt zu werden. So umfassen die örtlichen Demenz-Gesellschaften, Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen ein breites Spektrum an Angeboten.

Zur Verfügung steht auch ein Alzheimer-Telefon oder ein Alzheimer-Forum und geschlossene Mailinglisten. So kann man von verschiedenen Angehörigengruppen begleitet oder durch Angebote wie Einzel- oder Gruppenbetreuung stundenweise entlastet werden.

Hilfe bei Demenz

Für pflegende Angehörige wird die Teilhabe am normalen Leben dadurch ermöglicht, dass man an organisierten Ausflügen oder Tanznachmittagen teilnehmen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, einen betreuten Urlaub zu nehmen. Die übergeordnete Organisation ist die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft e.V.

Angebote für pflegende Angehörige Angebote für pflegende Angehörige

Sollten Sie Probleme mit verschiedenen Pflegesituationen haben, können Sie sich an Ihre Krankenkasse wenden und nach einem Pflegekurs in Ihrer Nähe fragen. Auch bei Pflegestützpunkten erhalten Sie Adressen für Seminare. Pflegeheime und Wohlfahrtsverbände bieten zum Beispiel Kurse an. Hier können Sie nicht nur Informationen zur Pflege selbst bekommen, sondern auch Tipps, wie Sie Ihren Alltag leichter gestalten können und wie Sie Anträge stellen. Sie erhalten psychologische Unterstützung und rechtliche Hinweise. Oft werden diese Kurse kostenlos angeboten oder von der Pflegekasse bezahlt. Erkundigen Sie sich vorher, welche Inhalte der Kurs vermittelt.

Eine Möglichkeit zur Entlastung von pflegenden Angehörigen bieten die Angebote für Tagespflege sowie Kurzzeitpflege.

Wichtige Adressen und Websites Wichtige Adressen und Websites

Im Internet gibt es eine Vielzahl an speziellen Angeboten, die sich an Demenzkranke oder deren Angehörige richten.

Nicht nur Initiativen und Vereine bieten hilfreiche Informationen. Inzwischen gibt es Angebote, die Angehörigen direkte Unterstützung anbieten und dies kostenlos. In verschiedenen Foren können Betroffene und Angehörige sich austauschen und unterstützen.

Wohnen-im-Alter hat die wichtigsten Seiten zum Thema Demenz herausgesucht.

Internetseiten zum Thema Demenz Demenz-Homepages

  • www.deutsche-alzheimer.de: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe. Sie setzen sich für die Verbesserung der Situation von Demenzkranken und ihren Familien ein
  • www.alzheimer-forschung.de: Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der mit Spendengeldern die Alzheimer-Forschung unterstützt
  • www.wegweiser-demenz.de: Informationsseite des Gesundheitsministeriums
  • www.kompetenznetz-demenzen.de: Ein Netz für Forscher und Forscherinnen, Ärzte und Ärztinnen, Betroffene und ihre Angehörigen
  • www.konfetti-im-kopf.de: Öffentlichkeitskampagne die für einen neuen Umgang mit Menschen mit Demenz wirbt
  • www.alz.co.uk: Weltweiter Dachverband der Alzheimer Gesellschaften; Verzeichnis der nationalen Alzheimer Gesellschaften (Englisch)
  • www.alzheimer-europe.org: Dachverband der europäischen Alzheimer Gesellschaften; Verzeichnis der Alzheimer Gesellschaften in Europa (Englisch)
  • www.afi-kids.de: AFi-KiDS sind Aufklärungsseiten im Comic-Stil, die Kindern von 5-10 Jahren helfen die Alzheimer-Krankheit verstehen zu lernen

Demenz Hilfe und Angebote für Angehörige Angehörigen-Homepages

Mit der Diagnose Demenz ist niemand allein. Sowohl Betroffene als auch Angehörige finden sowohl bei örtlichen Anlaufstellen als auch im Internet Rat und Unterstützung.

Demenz-GPS

Mit zunehmender Demenz oder Alzheimer fällt den Betroffen die Orientierung immer schwerer. Gleichzeitig nimmt die Weglauftendenz zu. Für Angehörige ist dieses Stadium der Erkrankung eine starke Belastung. Durch ein Demenz-GPS können Demenzkranke bei zunehmender Weglauftendenz sicher und frei Zuhause wohnen bleiben. Es wird wie eine Uhr am Arm getragen.

Weiterführende Informationen Weiterführende Informationen

Alle Ratgeber zum Thema Demenz Ratgeberliste

Pflegeexperte Florian Seybecke

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Fachliche Expertise

  • Schulungsbeauftragter und Dozent

  • Fachkoordinator für neurologische Langzeitrehabilitation

  • Pflegedienstleitung und Schulungsbeauftragter

  • Fachkraft in der außerklinischen Intensivpflege

  • Ausbildung zum examinierten Altenpfleger

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