Leben im Alter: Besser älter werden

Viele Menschen haben Angst vor dem Älterwerden. Doch warum eigentlich? Im Alter mag der Körper nicht mehr ganz so frisch und knackig sein, wie in den Jugendjahren, doch eine Menge Lebenserfahrungen macht das allemal wieder wett.

Und auch wenn es manchmal langsamer gehen muss: Auf Spaß und Freude muss im Alter niemand verzichten. Mit Recht darf sich jeder alte Mensch zurücklehnen und das Leben genießen - das haben sich die alten Menschen wirklich verdient.

Ob Wohnung, Sport, Studium oder Reisen - mit diesen Tricks und Tipps erklärt Wohnen im Alter, wie das Leben im Alter leicht und schön gestaltet werden kann.

Altersgerechtes Wohnen Altersgerechtes Wohnen

Man darf sich nichts vormachen. Im Alter wird es jeden Menschen früher oder später schwerer fallen, Treppen zu steigen oder den eigenen Haushalt zu führen. Eine große Wohnung in Schuss zu halten oder gar ein großes Haus mit großen Garten zu unterhalten, wird für viele Menschen zur erdrückenden Last. Noch immer wollen das aber viele Menschen im Alter nicht wahrhaben, dass sie alleine nicht mehr ganz so gut klarkommen, weil sie nur eine Alternative vor Augen haben: das Seniorenheim. Berichte über schlechte Zustände in den Pflegeheimen tragen dazu bei, dass viele Menschen gerade zu Angst davor haben, dort leben zu müssen.

Doch diese Angst muss nicht sein. Denn erstens gibt es auch gute Pflegeheime, in denen hervorragende Arbeit geleistet wird. Wer sich umhört, wird gewiss bald ein passendes Pflegeheim auch in der Nähe entdecken. Und zweitens: Ein Seniorenheim ist heute nur eine von vielen Optionen für ältere Menschen.

Wer das eigene Haus als Belastung empfindet, aber grundsätzlich noch ganz fit ist, für den ist vielleicht eine Form des betreuten Wohnens eine gute Idee. In vielen Orten sind dafür in den letzten Jahren gute Möglichkeiten entstanden. Die alten Menschen leben selbstständig, wenn sie für den Einkauf oder den Haushalt Hilfe brauchen, helfen Betreuer. So bekommt jeder Mensch, die Unterstützung, die er benötigt, ohne auf Selbstbestimmung und Freiheit verzichten zu müssen. Ein Umzug ins altengerechte Wohnen kann für viele Menschen ein wichtiger Schritt sein, die letzten Jahren des Lebens so richtig genießen zu können.

In den letzten Jahren sind viele Idee entwickelt worden: So gibt es bereits einige Senioren-WGs, in denen sich mehrere alte Menschen zusammengeschlossen haben, um sich gegenseitig zu unterstützen. Bei all den Möglichkeiten ist eines gewiss: Niemandem muss die eigene Wohnung zur Last werden. Es gibt gute Alternativen und Hilfestellungen. Erst wenn es gar nicht mehr geht, lässt sich der Umzug in ein Altenheim nicht vermeiden. Wer sich aber vorher informiert hat, kann gewiss ein schönes, gutes Seniorenheim finden.

Sport hält jung Sport hält jung

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat der Komiker Dieter Hallervorden mit seinem anrührenden Film "Sein letztes Rennen" das Thema Älterwerden, Altenheim und Sport auf teils sehr lustige, teils tieftraurige immer aber ergreifende Art und Weise auf die Leinwand gebracht. Auch alte Menschen können Sport machen und den Sport genießen. Bewegung und Training halten jung. Viele Krankheiten lassen sich vorbeugen - und die alten Menschen, die regelmäßig Sport treiben, können sich freuen, auch den Alltag besser zu bewältigen.

Natürlich: Hochleistungssport ist ab einem gewissen Alter fehl am Platz. Es lohnt sich aber, einmal beim Sportverein in der Nachbarschaft nachzufragen. Bestimmt gibt es dort Kurse oder Gruppen, die sich regelmäßig zum Seniorensport treffen. Das hält nicht nur körperlich fit. Der gemeinsame Sport mit anderen Menschen führt automatisch zu neuen sozialen Kontakten - so bannt der Sport auch die Gefahr der zunehmenden Vereinsamung im Alter. Warum nicht einfach mal mit Freunden und Bekannten eine Kugel Boule spielen? Das ist eine wahre Wohltat für Körper und Geist.

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Ein Geheimtipp: Fahrrad fahren

Fahrradfahren ist eine sehr energieeffiziente Art der Fortbewegung. Tatsächlich ist es leichter, mit dem Rad zu fahren, als zu Fuß zu gehen. Dadurch erhöht sich automatisch der Radius. Anstatt nur in der unmittelbaren Nachbarschaft unterwegs zu sein, ist vielleicht eine Fahrt ins Grüne oder zum nächsten Dorf mit dem Wochenmarkt möglich. So leben Senioren gesund und bekommen Kontakt zu anderen Menschen. Und ganz nebenbei tun sie etwas gutes für die Gesundheit.

Ehrenamt im Alter Ehrenamt im Alter

Vielen Menschen fällt es mit dem Eintritt in die Rente schwer, mit ihren Leben etwas anzufangen. Der Stress und die Hektik des Berufsalltages sind nicht mehr vorhanden. Man weiß plötzlich nichts mehr mit sich anzufangen. Zugleich gibt es unzählige Vereine, die händeringend nach neuen Mitgliedern und Mitstreitern suchten.

Dieses Problem haben in den letzten Jahren viele Gemeinden und Städte erkannt. Sogenannte Freiwilligen-Agenturen wurden ins Leben gerufen. Ältere Menschen erhalten dort Informationen, welche Vereine in ihrer Umgebung Unterstützung suchen. Gerne stellen die Mitarbeiter der Agenturen den Kontakt her - und in vielen Fällen helfen sie mit Rat und Tat auf der Suche nach einer sinnvollen und spannenden Tätigkeit im Ehrenamt.

Im Ehrenamt können Aufwandsentschädigungen von 720€ jährlich ohne Sozialabgaben angenommen werden (Deutsche Rentenversicherung, 2019).

Lebenslanges Lernen: Das Studium im Alter Lebenslanges Lernen: Das Studium im Alter

Für andere Menschen ist das Studium im Alter eine gute Alternative. Endlich kann man die neue Lebenszeit im Alter dazu nutzen, sich intensiv mit Dingen zu beschäftigen, die einen schon immer interessiert haben. Aber wann haben Beruf und Familie schon die Zeit gelassen, sich vertiefend und ausführlich mit der Kunstgeschichte, den Alten Römern oder gar der Theoretischen Physik zu befassen? Nahezu alle Universitäten haben deshalb spezielle Programme für alte Menschen aufgelegt.

In der Regel ist das Studium im Alter sogar ohne Abitur und Hochschulzugangsberechtigung möglich. Wenn man schon einmal als junger Mensch studiert hat, sollte man genau nachfragen. Unter Umständen ist dann sogar ein ganz reguläres (Zweit-)Studium möglich, das mit einem akademischen Abschluss abgeschlossen werden kann. Das Interessante dabei: So manche Studienleistung aus dem "ersten" Leben kann dabei anerkannt werden. Auch die Promotion ist ein beliebtes Projekt vieler Senioren, um den Lebensabend mit einem Doktortitel zu krönen.

Die Freiheit genießen - die Welt erkunden Die Freiheit genießen - die Welt erkunden

Im früheren Berufsleben blieben nur wenige Urlaubstage. Familien mussten sich nach den Ferienzeiten der Kinder richten. Doch jetzt, wo das Berufsleben zu ende ist und die Kinder endlich als erwachsene Menschen mit der eigenen Familie verreisen, bleibt den Senioren viel Zeit, die Welt zu erkunden. Warum nicht einmal für mehrere Monate ans warme Mittelmeer fliegen oder Amerika entdecken? Oder warum nicht einmal mit dem Wohnmobil durch Deutschland touren? Auch hier gibt es noch mehr zu entdecken, als man sich träumen lässt.

So sind beim Reisen im Alter der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Allerdings ist es ratsam, die Reise im Alter gut vorzubereiten. Ein medizinischer Check im Vorfeld ist unverzichtbar. Ebenso müssen die benötigen Medikamente im ausreichenden Umfang auf die Reise mitgenommen werden. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der Krankenkasse nachzufragen und gegebenenfalls eine Zusatzversicherung abzuschließen.

Doch entscheidend ist eines: Wer endlich aufbricht, wird eine tolle Reise unternehmen - denn älter zu werden bedeutet nicht, nichts mehr erleben zu dürfen.

Das „Geocaching“ ist eine gute Möglichkeit im Alter nicht nur Mobil zu sein, sondern auch sein Gehirn etwas zu trainieren. Auf der Internetseite www.geocaching.com finden sich verschiedenste Möglichkeiten und Aufgaben für Senioren.

Arbeiten im Alter Arbeiten im Alter

Immer mehr Senioren wollen im Alter aktiv bleiben: Das betrifft auch die Arbeit. Niedrige Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung und -qualität sorgen dafür, dass auch im Alter Verwendung für den Senior als Arbeitskraft besteht.

Die Generation 50+ wird so oder so aktuell stark gebraucht, da es in Deutschland an Fachkräften mangelt. Gerade im Mittelstand – wo besonders viele Arbeitskräfte fehlen – rücken ältere Menschen immer mehr in den Fokus.

Die Gründe, aus denen ältere Menschen im Berufsleben bleiben möchten, sind vielfältig. Ein Teil der Rentner muss zwangsweise weiterarbeiten, weil die Rente allein zum Leben nicht ausreichend ist.

Die überwiegende Mehrheit allerdings nutzt die Möglichkeit, geistig aktiv zu bleiben und sich gleichzeitig genug Einkommen für Extras wie Urlaub oder teure Anschaffungen zu erwirtschaften. Sie versuchen sich oft an 450€ Jobs.

Für viele Senioren dient das Arbeiten im Alter außerdem nicht nur der Geldbeschaffung, sondern erfüllt auch den Wunsch nach sozialer Anerkennung und Abwechslung im Alltag.

Senioren im Internet Senioren im Internet

Computer und Internet sind für die meisten Menschen aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken: die junge Generation wächst quasi mit dem Internet auf. Doch auch 55% der über 65- Jährigen ist 2017 im Internet unterwegs.

Diese Zahl wird in den nächsten Jahre ansteigen, da Senioren zunehmend technik-affin werden und das Internet für sich entdecken. Sie wollen ihre geistigen Fähigkeiten stärken und schrecken auch vor neuen Entwicklungen nicht ab. Zudem erkennen auch Senioren, dass mit Hilfe des Internets vieles einfacher ist.

Zu Beginn wird oftmals Unterstützung benötigt. Zwar sind viele Systeme intuitiv zu bedienen, doch Senioren fallen vor allem Betrügern oder Spam-Mails zum Opfern, da sie mitunter zu leichtgläubig, oder nicht mit schädlicher Software vertraut sind. Hilfe von Angehörigen und Freunden ist also durchaus ratsam.

Liebe im Alter Liebe im Alter

Liebe kennt kein Alter: Egal ob Senioren einer langjährigen Beziehung wieder Schwung verliehen wollen oder sie die Suche nach einem neuen Partner angehen, das Thema Liebe bleibt ein wichtiger Aspekt im Leben. Die heutige Generation 50+ geht mit dem Thema wesentlich unbefangener um.

Die Möglichkeiten des Internets kommen den Senioren ebenfalls entgegen. Es ist nun einfacher mit Menschen Kontakt aufzunehmen. Sei es durch Singlebörsen oder Apps, als auch durch Freizeit-Treffs und Vereine, die gemeinsame Aktivitäten anbieten.

Älter werden ist schön! Älter werden ist schön!

Ganz gleich, wie man sich entscheidet: Ob man sich im Alter ehrenamtlich engagieren möchte, ein Studium beginnt oder weite Reisen unternimmt. Endlich ist im Alter die Zeit gekommen, in der man tun und lassen kann, was man will. Eine schöne Zeit voller Selbstbestimmung und Glück.

Das Wichtige dabei ist nur, dass man es tun muss. Wie so oft beginnt es mit dem ersten Schritt. Dann wird man die Einschränkungen des Alters bald nicht mehr so schmerzvoll vornehmen. Wenn man feststellt, dass man wieder älter geworden ist, dann ist die Zeit gekommen, endlich diesen ersten Schritt zu tun.

Pflegeexperte Florian Seybecke

Pflegeexperte Florian Seybecke

Fachliche Expertise

  • Schulungsbeauftragter und Dozent

  • Fachkoordinator für neurologische Langzeitrehabilitation

  • Pflegedienstleitung und Schulungsbeauftragter

  • Fachkraft in der außerklinischen Intensivpflege

  • Ausbildung zum examinierten Altenpfleger

Xing-Profil

Pflegeexperte bei Wohnen im Alter

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Der demographische Wandel macht sich auch im Berufsleben deutlich bemerkbar und sorgt nach und nach dafür, dass ältere Arbeitnehmer wieder zunehmend auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

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Wer sein ganzes Leben Auto gefahren ist, möchte auch im Alter meist nicht auf diese Form der Unabhängigkeit verzichten, doch um eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu gewährleisten, sollten Senioren einige Dinge beachten.

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Heutzutage gibt es kaum noch eine Familie, deren Generationen zusammen unter einem Dach wohnen und so gibt es immer mehr ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden.

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Ein Elektromobil ist ein lenkbares Gefährt mit vier Rädern, betrieben mit aufladbaren Batterien, ausgestattet mit einem bequemen Sitz, Armlehnen und allen wichtigen technischen Details, die ein Fahrzeug für den öffentlichen Verkehr benötigt.

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Mit dem Eintritt ins Rentenalter beginnt für viele Senioren heutzutage nicht mehr der Ruhestand, sondern der Startschuss für eine neue Lebensphase voller Aktivitäten und Veränderungen.

Senioren im Internet

Senioren im Internet

Während Computer und Internet heute für viele junge Menschen nicht mehr aus dem Leben wegzudenken sind, findet auch die ältere Generation der sogenannten "Silversurfer" zunehmend Gefallen am digitalen Leben.