Das Bett fürs Alter: Senioren- und Pflegebett

Das Pflegebett Das Pflegebett

Das Pflegebett gehört gerade in der ambulante Pflege, aber auch in der stationären Pflege zu den wichtigsten Hilfsmitteln. Es unterstützt und entlastet die Pflegenden im Alltag und bietet auch für die Pflegebedürftigen selbst einige Vorteile.

Was ist ein Pflegebett?

Ein Pflegebett ist ein Hilfsmittel zur Pflege, welches die Pflege erleichtert und den Pflegebedürftigen gezielt unterstützt. Dabei entsprechen die unterschiedlichen Modelle den jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen.

Beispielsweise kann das Pflegebett dem betroffenen Senior einen Teil seiner Beweglichkeit zurückgeben oder sogar die Möglichkeit bieten, selbstständig das Bett zu verlassen. Auch für die Pflegenden ist ein Pflegebett oft eine große Entlastung.

Laut §33 SGB V, haben Versicherte einen Anspruch auf Pflegehilfsmittel, wozu auch Pflegebetten gehören.

Um als Pflegebett genutzt werden zu können, muss das Hilfsmittel einer großen Zahl Richtlinien des Medizinproduktegesetzes und vielen weiteren Vorschriften entsprechen, damit es als solches eingesetzt werden darf.

Zudem muss das Pflegebett nicht immer langweilig grau oder aus Metall sein. Inzwischen gibt es auch viele Modelle, die optisch ansprechend und aus Holz gefertigt sind. Zudem kann gegebenenfalls auch das eigene Bett durch eine sogenannte Bett-in-Bett-Anpassung zu einem Pflegebett umgebaut werden. Dies funktioniert aber nur dann, wenn das eigene Bett auch dazu geeignet ist.

Vorteile des Pflegebetts

Das Pflegebett bietet vor allem in der Pflege viele Vorteile:

  • Durch die verstellbare Höhe des Betts kann der Pflegende es individuell an die eigene Körpergröße anpassen und damit den Rücken schonen. Hilft das Pflegebett beim Aufstehen des Pflegebedürftigen, kann es auch hier eine Entlastung bieten. So muss der Pflegende eventuell nur den Transfer auf einen Stuhl oder in einen Rollstuhl begleiten.

  • So kann die elektrische Anpassbarkeit des Bettes es dem Senior ermöglichen, sich selbstständig aufzusetzen und – sofern möglich – das Bett zu verlassen, ohne nach Hilfe zu rufen.

  • Mit einem speziellen Nachttisch kann auch das Essen im Bett enorm erleichtert werden. Außerdem bieten die verschiedenen Einstellungsvarianten des Pflegebettes die Möglichkeit, die Mobilität des Pflegebedürftigen zu trainieren und zu erhalten.

Das Pflegebett: Erleichterung der Pflege, Förderung der Mobilität, Förderung der Selbstständigkeit, Erweiterung durch Zubehör

Pflegebett mieten oder kaufen?

Ein Pflegebett ist oft nicht günstig und selten übernimmt die Krankenkasse das neuste Modell. Allerdings kann in jedem Fall über einen Zuschuss von der Krankenkasse verhandelt werden.

Wie viel ein Pflegebett kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Daher lässt sich kein pauschaler Preis nennen. Ausschlaggebend sind vor allem die Funktionen, die das Bett aufweisen soll und die speziellen Bedürfnisse des Pflegebettes. Auch die Hochwertigkeit des Hilfsmittel ist von Belang.

Am preiswertesten ist es, ein Pflegebett von einem Sanitätshaus zu leihen. Auf diese Weise kann ein modernes Bett zu günstigen Konditionen genutzt werden. Allerdings kann es eine Weile dauern, ehe das Pflegebett genutzt werden kann, da die Sanitätshäuser diese nicht immer vorrätig haben.

Wenn der MDK zu Pflegebegutachtung anwesend ist, kann dieser bereits vermerken, dass ein Pflegebett notwendig ist, in diesem Fall könnten die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Wenn ein neues Bett angeschafft wird, muss sich der Betroffene mit höchstens 25€ an den Kosten beteiligen.

Pflegebett beantragen

Wird ein Pflegebett zum ersten Mal beantragt, sollte im Vorfeld eine Beratung in einem Sanitätshaus in Anspruch genommen werden. Dabei sollte geklärt werden, welche Funktionen das Bett haben sollte und welches Modell für den Pflegebedürftigen geeignet ist.

Im Anschluss daran sollte das passende Pflegebett mit einer genauen Beschreibung der zu leistenden Pflegetätigkeiten vom Arzt rezeptiert werden. Diese Verordnung wird dann bei der Krankenkasse des Pflegebedürftigen eingereicht. Auf dem Rezept sollte zudem vermerkt sein, dass das Pflegebett behindertengerecht sein muss.

Ist der pflegebedürftige Senior bereits einem Pflegegrad zugeordnet, übernimmt die Pflegeversicherung einen Großteil der Kosten. In diesem Fall muss das Pflegebett dann bei der Pflegekasse beantragt werden.

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TIPP

Auch wenn die Krankenkasse auf Rezept das Pflegebett übernimmt, so ist die Matratze in der Regel nicht mit inbegriffen und muss selbst gekauft werden. Eine Ausnahme gibt es dann, wenn der Pflegebedürftige aufgrund der Gefahr wundzuliegen eine Dekubitus- oder Wechseldruckmatratze benötigt.

Auch das Zubehör wie ein Bettgalgen oder ein Nachttisch muss selbst gezahlt oder separat beantragt werden.

Das Seniorenbett - für mehr Komfort im Alter Das Seniorenbett - für mehr Komfort im Alter

Je älter man wird, desto schwerer fallen oft die einfachsten Bewegungen. Dazu gehören das Aufstehen und das Setzen auf ein Möbel. Wenn man außerdem unter einer Verschleißerkrankung des Bewegungsapparates leidet, sehnt man sich nach mehr Bequemlichkeit, vor allem für das Bett. Hier kann Ihnen ein Seniorenbett das Ein- und Aussteigen deutlich erleichtern.

Was ist ein Seniorenbett?

Ein Seniorenbett unterscheidet sich von einem normalen Bett vor allem darin, dass die Liegefläche wesentlich höher ist. Auf diese Weise wird der Ein- und der Ausstieg in das Bett für die älteren Menschen erleichtert.

Zudem gibt es auch Seniorenbetten, die über einige technische Funktionen verfügen, wenn auch nicht im gleichen Umfang wie bei einem Pflegebett.

Vorteile des Seniorenbetts

Das Seniorenbett ermöglicht es älteren Menschen, möglichst lange selbstständig zu leben.

Viele Senioren bauen ihre Wohnung im Alter altersgerecht um, um die Barrierefreiheit zu leisten, so die Selbstständigkeit zu erhöhen und die Gefahr von Unfällen zu minimieren. Neben Küche und Bad ist auch das Schlafzimmer ein zentraler Bestandteil dieser Anpassungsmaßnahmen. In einigen Fällen kann auch das eigene Bett in ein Seniorenbett umgebaut werden.

Zudem bietet ein Seniorenbett gerade älteren Menschen, die häufig unter Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden, zusätzlichen Komfort.

Durch zusätzliches Zubehör können ebenfalls Sicherheit und Komfort erhöht werden.

Das Seniorenbett: Erhöhte Liegefläche, Als Doppelbett nutzbar, Förderung der Selbstständigkeit, Umbaufähigkeit

Zukunftsorientiert kaufen

Wenn Senioren über eine Neueinrichtung des Schlafzimmers nachdenken, sollten diese zukunftsorientiert kaufen, vor allem, wenn sich beim Partner oder bei dem jeweiligen Senior selbst bereits eine chronische Krankheit abzeichnet.

Zudem kann im Voraus des Bettenkaufs geklärt werden, ob das Bett sich im Bedarfsfall zu einem Pflegebett umbauen lässt. Hierbei kann das Bett-in-Bett-System verwendet werden, bei welchem ein spezieller Lattenrost in das jeweilige Bett eingepasst und dieses so zu einem Pflegebett umgebaut werden kann.

Auch die Matratze spielt beim Bettenkauf eine wichtige Rolle. Einige Senioren benötigen eine weiche, andere eine härtere Unterlage für einen erholsamen Schlaf. Wenn sich ein Ehepaar ein Doppelbett teilt, jedoch unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich der Liegefläche hat, sollte auf eine durchgehende Matratze verzichtet werden. Stattdessen sollten zwei einzelne Lattenroste sowie passende Matratzen angeschafft werden. Auf diese Weise können Paare weiterhin das Bett teilen ohne an Komfort einzubüßen.

Pflegebett oder Seniorenbett? Pflegebett oder Seniorenbett?

Ob ein Pflegebett oder doch eher ein Seniorenbett die richtige Wahl für den jeweiligen Senior ist, hängt vor allem von dessen Gesundheitszustand und den jeweiligen Bedürfnissen ab.

Ist ein Senior noch weitestgehend selbstständig und bedarf keiner Pflege, kann ein Seniorenbett völlig ausreichen. Ist ein Senior allerdings bettlägerig und bedarf einer umfassenden Pflege, sollte ein Pflegebett angeschafft werden, um die Pflege für die Pflegenden zu erleichtern und den pflegebedürftigen Senior gezielt zu unterstützen.

Pflege-oder Seniorenbett?

Pflegebett

  • Anpassbarkeit der Höhe
  • Flexibilität der Liegefläche
  • Geringe Beiträge
  • Pflegehilfsmittel

Seniorenbett

  • Außerhalb der Pflege nutzbar
  • Erhöhte Liegefläche
  • Möglichkeit zum Umbau
  • Als Ehebett nutzbar

Passendes Zubehör Passendes Zubehör

Egal ob Pflegebett oder Seniorenbett – beide Varianten lassen sich mit dem entsprechenden Zubehör auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpassen.

Große Auswahl an Zubehör

Bettgalgen, spezielle Matratzen, Bettgitter oder ein flexibler Nachttisch. Die Auswahl an Zubehör für Pflege- und Seniorenbetten ist groß. Auf diese Weise kann das jeweilige Bett an die Bedürfnisse jedes einzelnen Pflegebedürftigen individuell angepasst werden.

Dazu kann am besten die Beratung im Sanitätshaus in Anspruch genommen werden. Hier können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen fachkundigen Rat erhalten, welches Zubehör jeweils geeignet ist.

Zubehör bei Pflegebetten

  • Gerade bei einem Pflegebett ist eine vierteilige Matratze ein wichtiges Pflegezubehör, damit das Bett leichter verstellbar ist.

  • Ein flexibler Nachttisch ist sinnvoll, um die Mahlzeiten am Bett servieren und Pflegematerial abstellen zu können.

  • Häufig werden auch Seitengitter notwendig, damit der Pflegebedürftige nicht aus dem Bett fällt.

  • Bettleitern erleichtern das Aufrichten im Bett.

  • Bettverkürzer verhindern ein Verrutschen.

  • Halterungen für Infusionen.

  • Schwenkbares Licht am Bett.

  • Rutschbrett für den Transfer vom Pflegebett in den Rollstuhl.

Auch Seniorenbetten können nach Bedarf mit etlichem Zubehör ergänzt werden. Sinnvoll sind ein passender Nachttisch, eventuell mit ausziehbarer Tischplatte sowie eine Nachtbeleuchtung, die den Senioren auch im Dunkeln den Weg zur Toilette sicher anzeigt. Praktisch sind mobile Betttische, die zum Frühstücken, Lesen, Handarbeiten und vielem mehr verwendet werden können.

Zubehör beantragen

Gemeinsam mit einem behindertengerechten Pflegebett kann auch entsprechendes Zubehör beantragt werden. Auch hierfür sollte ein Rezept von einem Arzt ausgestellt werden, das dann gemeinsam mit dem Antrag bei der Kranken- oder Pflegekasse eingereicht werden kann.

Zubehör für ein Seniorenbett kann allerdings nur in Einzelfällen bei der Kranken- oder Pflegekasse beantragt werden. In jedem Fall lohnt es sich aber, mit der Krankenkasse über einen Zuschuss zu verhandeln!

Pflegebetten wie auch Seniorenbetten können das Leben von Senioren, Pflegebedürftigen und Pflegebetten enorm erleichtern. Sie unterstützen im Alltag und ermöglichen ein erhöhtes Maß an Selbstständigkeit.

Weiterführende Informationen

Pflegeexperte Florian Seybecke

Pflegeexperte Florian Seybecke

Fachliche Expertise

  • Schulungsbeauftragter und Dozent

  • Fachkoordinator für neurologische Langzeitrehabilitation

  • Pflegedienstleitung und Schulungsbeauftragter

  • Fachkraft in der außerklinischen Intensivpflege

  • Ausbildung zum examinierten Altenpfleger

Xing-Profil

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